Die Malerei von Buden.

Anna Weber hat ein großes Thema – die Malerei von Buden.

Buden, das sind die Höhlen aus ihrer Kindheit, Räume aus Erinnerungen, Überdachungen wie sie von der Künstlerin irgendwo gesehen wurden, Schrebergärten Häuschen in Berlin. Jede Bude ist anders und eröffnet durch den stark architektonischen Aufbau so viele Ebenen und Räume, dass ihre Bilder sich bald wie Konstruktionen ausmachen, in die man hinein laufen möchte, sich drin verstecken oder zumindest hinein kuscheln will, dass man gar nicht glauben mag, dass man es mit Bildern zu tun hat. Anna Weber fasst das so zusammen:“ jeder Mensch baut sich Buden, als Kind baut man sich Höhlen und später richtet man sich dann seine eigene Wohnung ein, sich eigene Räume schaffen zu wollen ist menschlich und somit kann sich jeder damit identifizieren, auf die eine oder andere Art und Weise“.

Als Tochter einer selbst erfolgreichen Künstlerin, kennt Anna Weber das Leben in und mit der Kunst schon seit dem sie ganz klein ist, so verwundert es nicht, dass sie direkt nach dem Abitur den Weg in die Akademie findet als Schülerin von Professor Tal R und Professor Andreas Schulze. Sie hat angefangen mit Selbstportraits und Landschaften, hat dann witzige Ideen erfolgreich illustriert und hat letztendlich das Thema Buden für sich entdeckt. Darin findet sie sich selbst wieder, sowohl inhaltlich, als auch technisch. Denn die Buden erlauben es ihr sowohl gegenständlich, ein bisschen surrealistisch und zugleich auch abstrakt zu malen. So legt sie gerne mehrere Skizzen in einem Bild übereinander, collagiert Zeichnungen, die so nicht zusammen passen, um das Strenge eines formalen Bildes zu brechen.

Anna Weber möchte auf jeden Fall ihre kindliche und verspielte Sichtweise behalten, der Stoff aus dem ihre Ideen gespeist sind, diejenigen welche ihr gestatten eine offene Seele zu behalten.

Gearbeitet wird auf Leinwand, mit Acryl und Sprühlack, Ölkreide, Bleistift oder Aquarell und den Dosen, mit denen Streetart Künstler so gerne unsere Wände verschönern. Sie trägt dies alles in vielen sich überlagernden Schichten auf und erzielt so ihre spannenden Räume, bei denen man nie so genau weiß was jetzt wo hingehört oder ob die Treppe nun nach oben oder unten führt. Einige Motive kehren immer wieder – die Leiter, das Baumhaus, aber auch dass sie ihre Bilder einkreist, wie zum Schutz oder als Revier Absteckung.

Jeder braucht seinen ganz eigenen Raum und so ist jede Bude in sich auch eine runde Sache.

Isabelle von Rundstedt, 2013